Projektinfos
FAQs: Ökofarm als lebendiges Klassenzimmer

FAQs: Ökofarm als lebendiges Klassenzimmer

Die Ökofarm in Manabí lädt dazu ein, nachhaltige Lebensweisen zu erlernen und im Alltag zu leben. In diesem Beitrag präsentieren wir einige häufig gestellte Fragen zur Ökofarm. Allgemeine Infos zur Teilnahme an unseren Projekten findest du hier: FAQs

Wo liegt die Farm und wie komme ich dorthin?

Die Einrichtung liegt etwas abseitig gelegen in der Region Manabí, im westlichen Ecuador. Die nächste größere Ortschaft ist Canoa, circa 20 bis 30 Minuten von der Farm entfernt gelegen.  

Nach deinem Sprachkurs in Salinas fährst du mit dem Bus nach Canoa. Dort wirst du abgeholt und zur Farm gebracht. In der Regenzeit kann es sein, dass die Straße nicht befahrbar ist. In diesem Fall werdet ihr die letzten ein bis zwei Kilometer zu Fuß oder mit dem Pferd zurücklegen.

Was werde ich machen und lernen?

Die Aktivitäten variieren, sodass du über Monate hinweg verschiedene Erfahrungen in der landwirtschaftlichen Arbeit und dem ländlichen Leben machen kannst. Du lernst hauptsächlich durch die praktische Arbeit unter Anleitung der Farmbesitzer*innen und Angestellten. Die Ökofarm ist ein lebendiges Klassenzimmer und du wirst jeden Tag etwas lernen, alleine dadurch, dass du hier lebst.  

Vormittags

Die meisten Fähigkeiten im ökologischen Gartenbau wirst du durch die Tätigkeiten vormittags erlernen:

  • Anpflanzen
  • Umpflanzen
  • Unkraut jäten, bekämpfen oder ökologisch sinnvoll einbinden
  • Ernten
  • Schädlinge bekämpfen oder ökologisch nutzbar machen
  • Kompostieren
  • Düngen
  • Grundlagen der organischen Farmarbeit
  • Permakultur
  • Recycling von organischen Abfällen & Papier
  • Tiere pflegen und füttern
  • Vieles mehr...  

Nachmittags

Die Projektarbeit an Nachmittagen ist auch unterschiedlich. Das kann folgende Bereiche beinhalten

  • Handwerk- und Bauarbeiten
  • Übersetzungen
  • Bilder und Wandgemälde malen
  • Gemeinschaftsarbeit
  • Infrastruktur ausbauen (wie Brücken oder Wasserleitungen)
  • Pfade versorgen und ausreiten
  • Lebensmittel verarbeiten (z.B. Saucen und Marmeladen herstellen)     
  • Gärten und andere funktionale Bereiche gestalten
  • Weitere Arbeiten je nach Fähigkeiten.

Erwarte nicht, dass du das alles in der ersten Woche lernst – es ist ein Prozess. Deshalb empfehlen wir allen, die wirklich etwas über ökologische Landwirtschaft lernen wollen, längere Zeit dort zu bleiben.  

Was sollte ich mitbringen?

  • Taschenlampe
  • Wasserflasche (Metallflaschen sind wieder verwendbar und stabiler)
  • Arbeitskleidung, die schmutzig werden kann.
  • Am besten leichte Baumwollkleidung mit langen Ärmeln und Hosen.
  • Feste und leichte Schuhe
  • Kleidung zum Ausgehen
  • Badeklamotten
  • Ein kleines Vorhängeschloss
  • Biologisch abbaubare Duschmittel
  • Sonnenschutz und Hut
  • Bücher (E-Books sind leichter zu transportieren)
  • Erste-Hilfe-Set und persönliche Medikamente
  • Creme zur Linderung von Mückenstichen
  • Moskitonetz  

Eine allgemeine Packliste für Volunteer-Aufenthalte haben wir auch hier zusammengestellt: Ich packe meinen Koffer

Gibt es Telefon und Internetverbindung?

In der Einrichtung selbst gibt es nur eine landesweite Telefonverbindung. In der nächstgelegenen Stadt Canoa gibt es günstige internationale Telefonservices und Internetcafés. Es gibt regelmäßig Leute, die in die Stadt fahren. Du kannst dich ihnen jederzeit anschließen.  

Kann man das Wasser auf der Farm bedenkenlos trinken?

Auf der Farm wird das Wasser gefiltert und das Gemüse wird mit einem sehr zuverlässigen Produkt aus Grapefruitsamen-Extrakt desinfiziert. Es gibt überall in Ecuador Wasser in Flaschen zu kaufen, auch wenn sie leider meistens nicht recycelt werden. Wir empfehlen dringend die Wiederverwendung von Flaschen und die Reduktion des Abfalls. Immerhin gibt es auf der Farm gefiltertes Trinkwasser.

Bitte beachte: Du solltest niemals das Leitungswasser trinken und auch deine Zähne damit möglichst nicht putzen. Das gilt auch für die meisten Hostels in Ecuador.    

Welche Gesundheitsversorgung gibt es?

In Canoa gibt es ein Gesundheitszentrum für alltägliche Behandlungen. Die nächsten Krankenhäuser gibt es in San Vincente und Bahía de Caráquez (jeweils eine Stunde entfernt). Bitte geh zum Personal der Farm, wenn es gesundheitliche Probleme gibt. In schwerwiegenden Fällen gibt es einen Helikopter-Service nach Quito zum Metropolitano-Krankenhaus.

Hier findest du allgemeine Hinweise für deine Reisevorbereitung: Gesundheitsvorsorge  

Gibt es ein Risiko, sich mit Malaria oder einer anderen Tropenkrankheit zu infizieren?

Es gibt ein minimales Malaria-Risiko in der Küstenregion. Es gibt Leute, die ohne Vormaßnahmen dorthin fahren, aber wenn du wirklich auf Nummer Sicher gehen willst, wäre es gut, Malaria-Medikamente mitzunehmen.

Da es auf der Farm organischen Dünger gibt, solltest du dich gegen Tetanus impfen lassen. An der Küste gibt es keine Gefahr von Gelbfieber – das kommt nur im Regenwald im östlichen Teil des Landes vor. Dafür gibt es an der Küste einige Fälle von Denguefieber, auch wenn es eine weniger schwere Verlaufsform des Fiebers ist (NICHT das hämorrhagische Dengue-Fieber). Da es keinen Impfstoff für Denuge gibt, ist es wichtig, Moskito-Stiche zu vermeiden. Dafür solltest du lange Hosen und Ärmel tragen, insektenabweisendes Spray nutzen, unter einem Moskitonetz schlafen und zumindest in der Dämmerung nicht mit entblößter Haut draußen sein. Alles in allem gibt es aber sehr wenige Moskitos auf der Farm.

Was gibt es zu essen?  

Das Essen stammt hauptsächlich vom Farmgelände und ist daher ökologisch. Allerdings gibt es einige Dinge, die nicht an der Küste wachsen und folglich gekauft werden müssen. Das Frühstück besteht aus einem farbenfrohen Fruchtsalat und Backwaren, die in einem traditionellen Holzofen gebacken und mit Kräutertee oder Kaffee serviert werden.  

Das Mittagessen in Ecuador besteht in der Regel aus Suppe und einem Hauptgang aus Reis, mit Salat und Linsen oder Hülsenfrüchten und einem frischen Saft. Beim Abendessen gibt es dies in einer anderen Variation.

Das Essen ist hauptsächlich vegetarisch, aber manchmal mit Fisch, Shrimps und ab und zu mit weißem Fleisch. Rotes Fleisch wird nicht serviert. Es ist eine sehr kreative Zusammenstellung aus lokalen Essgewohnheiten und Gemüse. Es können auch Gerichte für Vegetarier*innen, Veganer*innen und Personen mit Allergien angeboten werden.  

Allgemeine Infos zu den Essgewohnheiten in Lateinamerika findest du auch hier: Die lateinamerikanische Küche

Was kann ich an Wochenenden und in der Freizeit machen?  

Einige Freiwillige verbringen ihre Zeit am Wochenende auf der Farm. Es gibt häufig Fußball-Spiele oder Feiern in der Gemeinde. Andere verbringen das Wochenende am Strand von Canoa, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten:  

  • Es gibt Wanderungen, die du von der Farm flussaufwärts, nach Canoa und in andere Gebiete unternehmen kannst.
  • In Canoa kannst du am Strand reiten, Paragliding-Kurse machen, Fahrradfahren oder Surfkurse nehmen.
  • Ein Wochenendausflug lohnt sich nach Isla Corazón (eine herzförmige Insel). Es gibt in den dortigen Mangrovenwäldern Kanu- und Wandertouren.
  • In das nahegelegene Feuchtgebiet Humedál la Segua können Touren zur Vogelbeobachtung unternommen werden.
  • Punta Prieta ist ein gemütliches Gästehaus in Jama, das einen wunderschönen und sauberen Strand hat.
  • In Bahía gibt es viele interessante Dinge zu sehen und zu tun; Eine riesige Galápagos-Schildkröte, Wanderungen zum Kreuzweg und kostenlose Museen.
  • Der Saiananda Park bietet eine große Vielfalt an exotischen Vogel-, Fisch- und Baumarten, ein Restaurant und Hotel, Spa, Kajakfahrten auf dem Fluss und vieles mehr.  

Viele dieser Aktivitäten können als geführte Touren von der Einrichtung aus gebucht werden.